1976, schnurgebunden [Macro error in story.content: TypeError: Cannot call method "toLowerCase" of null (/home/helma/apps/twoday/code/PropertyMgr/objectFunctions.js#14)]
Ich bin der Neue und soll die S-Bahn anschieben.
Wir: Erhard, Bernd, Peter I, Peter II: vier Schreibtische im Block, vier Telefon-Leitungen, jeder eine - jeder ein Telefon. Nebenan: Richard, ein Schreibtisch, die selben vier Leitungen - vier Telefone im Block. Chefsache.
Freitagnachmittag, Sommer, Langeweile. Nix geht.
Richard geht aufs Klo, Erhard schlendert in Richards Büro, Geklapper. Erhard ist wieder da, zeigt auf mein Telefon und zischt: "Finger wech. Hörertausch!"
Richard setzt sich wieder an seinen Platz, wahrscheinlich hat er wie üblich seine Füße auf die Heizung gelegt und pult sich an dem Knubbel an der Wange.
Freitagnachmittag, Sommer, Langeweile. Überhauptnix geht.
Was ist Hörertausch?
Telefon. Telefon! Bernds Telefon klingelt synchron mit einem von Richards Geräten. Erhard hebt den Finger und schüttelt sanft den Kopf. Richard kann uns nicht sehen. Es klingelt. Und klingelt. Stumm sehen wir uns an. Endlich hebt Richard ab: "Hachtwich!" Es klingelt weiter. Klack, aufgelegt. Das Klingeln bleibt.
"Hachtwich!" Das Klingeln hört nicht auf. Auflegen. Weiterklingeln. "Hachtwich!" Aufgelegt. Es klingelt weiter. Richard scheint die Situation zu analysieren; möglicherweise versucht er, den Klingelton exakt zu orten, wollnmasagen... fledermausmäßig-telemetrisch, oder er nimmt spirituellen Kontakt mit dem letzten Telefon auf, gleichsam eins zu werden, zu verschmelzen mit ihm, das Klingeln darin zu beschwören, festzuhalten, zu fixieren; jedenfalls hebt er nicht gleich wieder ab. Er ist nicht dumm: Eine Chance hat er ja noch, denn es klingelt weiter, jetzt allerdings schon leicht provozierend. "Hachtwich! HACHTWICH!" Ruhe.
Richard kommt zu uns rüber und kuckt etwas unschlüssig in die Runde, also in die Ferne: "Ich fahr mal in die Stadt, und hinterher nach Hause. Isja doch nix los eben."
Eben.
Wir: Erhard, Bernd, Peter I, Peter II: vier Schreibtische im Block, vier Telefon-Leitungen, jeder eine - jeder ein Telefon. Nebenan: Richard, ein Schreibtisch, die selben vier Leitungen - vier Telefone im Block. Chefsache.
Freitagnachmittag, Sommer, Langeweile. Nix geht.
Richard geht aufs Klo, Erhard schlendert in Richards Büro, Geklapper. Erhard ist wieder da, zeigt auf mein Telefon und zischt: "Finger wech. Hörertausch!"
Richard setzt sich wieder an seinen Platz, wahrscheinlich hat er wie üblich seine Füße auf die Heizung gelegt und pult sich an dem Knubbel an der Wange.
Freitagnachmittag, Sommer, Langeweile. Überhauptnix geht.
Was ist Hörertausch?
Telefon. Telefon! Bernds Telefon klingelt synchron mit einem von Richards Geräten. Erhard hebt den Finger und schüttelt sanft den Kopf. Richard kann uns nicht sehen. Es klingelt. Und klingelt. Stumm sehen wir uns an. Endlich hebt Richard ab: "Hachtwich!" Es klingelt weiter. Klack, aufgelegt. Das Klingeln bleibt.
"Hachtwich!" Das Klingeln hört nicht auf. Auflegen. Weiterklingeln. "Hachtwich!" Aufgelegt. Es klingelt weiter. Richard scheint die Situation zu analysieren; möglicherweise versucht er, den Klingelton exakt zu orten, wollnmasagen... fledermausmäßig-telemetrisch, oder er nimmt spirituellen Kontakt mit dem letzten Telefon auf, gleichsam eins zu werden, zu verschmelzen mit ihm, das Klingeln darin zu beschwören, festzuhalten, zu fixieren; jedenfalls hebt er nicht gleich wieder ab. Er ist nicht dumm: Eine Chance hat er ja noch, denn es klingelt weiter, jetzt allerdings schon leicht provozierend. "Hachtwich! HACHTWICH!" Ruhe.
Richard kommt zu uns rüber und kuckt etwas unschlüssig in die Runde, also in die Ferne: "Ich fahr mal in die Stadt, und hinterher nach Hause. Isja doch nix los eben."
Eben.
Flieg wie ein Igel - 1. Jul, 20:14
Aus der Kiste Lehr- und Wunderjahre
Bis jetzt 100% kommentar-resistent
Trackback URL:
https://fliegwieeinigel.twoday.net/stories/809515/modTrackback